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RE: 2020 Woche 29 - Ohne Zusammenhang / Without Any Context / Deutsch / English

in Die Kneipe4 years ago

Nun grundsätzlich kriegt jeder von mir in der Umgebung Linux installiert. Das liegt aber eben daran, dass jeder dort dann auch einen Linuxer an der Hand hat, der bei einem Einstieg helfen kann. Wer nicht gerade in der Branche unterwegs ist für den kann ein solcher Umstieg immer sehr schnell frustrierend werden und am Ende verliert man die Leute. Gerade am Anfang hilft es oft einen ersten Einstieg zu kriegen. Ggf. hilft ne Linux User Group oder auch Volksschul-Kurse (etc) auch weiter.

Die berühmte letzte Anwendung ist tatsächlich immer ein Problem. Fast jeder Power-User hat eine oder eben der Gamer, der natürlich einen Lieblingstitel hat, der natürlich nicht so richtig rund unter Linux läuft. Was man hier als "Lösung" nutzt hängt sehr stark von der Software und der Hardware ab.

Ich gehe hier mal von einer normalen Anwendung aus (kein 3D, keine spezielle Schnittstelle etc.). In einem solchen Fall solchen Fall würde ich kein Dual-Boot anstreben, sondern eher mit einer Virtualisierung. Hört sich fies an, ist es aber nicht. Virtual Box (https://www.virtualbox.org/) z.B. ist frei und funktioniert sehr gut und einfach.

Im Kern richtet man hier eine "virtuelle Maschine" ein, also einer Software, die so tut als wäre sie ein eigener Computer. Darin funktioniert fast alles genauso wie bei einem echten Betriebssystem. D.h. man kann auch darin ein Windows installieren und eben auch darauf lauffähige Software. Das ganze startet man dann und hat es quasi im eigenen Fenster laufen. Hat man genug vom Windows, klickt man auf schließen, friert den Rechner ein und ist es wieder los. Geht im Zweifel schneller als ein Reboot.

Vorteil ist, dass fast jede Anwendung problemlos läuft, mit einer kurzen Einführung auch von Einsteigern sehr gut zu bedienen ist (Test mit ner 80+ Oma war erfolgreich :D). Da das Windows dann isoliert und nur für die Anwendung läuft, ist es auch sicherer als mit einem nativen Windows bei dem man am Ende eben doch surft. So kann man bequem Mails und Browser auf dem Linux betreiben und den Spezialfall isoliert.

Nachteile gibt es leider auch. 1. Du brauchst eine echte Windows-Lizenz (die ggf. ja bereits existiert, wenn Du ein Dual-Boot betreibst 2. Die virtuelle Maschine braucht eben auch die entsprechende Hardware, d.h. im Zweifel ausreichend RAM und eine aktuelle CPU. Alles was in den letzten Jahren gekauft wurde, sollte dort aber eigentlich recht safe sein.

Eine andere Alternative stellt Wine da mit dem ein Windows simuliert werden kann. Hier braucht man keine zusätzliche Hardware oder eine Windows-Lizenz, allerdings ist das Ergebnis sehr stark von der zusätzlichen Hardware abhängig und die Einrichtung komplizierter. Ich empfehle daher gerade Umsteigern klar eine virtualisierte Lösung um problematische Software zum Laufen zu kriegen.

Hoffe, ich habe die Frage im Kern irgendwo getroffen? :)

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In einem solchen Fall solchen Fall würde ich kein Dual-Boot anstreben, sondern eher mit einer Virtualisierung.

Danke für deine ausführliche Erklärung! Ich denke das wird @double-u sicher weiter helfen,
lg

Grüß' dich @gammastern!

Erst mal: Herzlichen Dank!
Du hast dir ja echt sehr viel Zeit genommen für deine tollen Erklärungen.

Ich bin der absolute Linux-Unerfahrene, wie du vielleicht schon lesen konntest.

Was mich von dem Gedanken an die Virtual Box abgebracht hat, war, dass ich irgendwo gelesen habe, dass damit eventuell nicht jede Hardware funktioniert. Ich benutze z.B einen alten aber tollen Dokumentenscanner mit dessen Software, und das sollte auch weiterhin so gut funktionieren.
Das andere hast du schon angesprochen: Ich müsste mir ein Windows kaufen.
Außerdem scheint mir das Einrichten der Virtual Box schwieriger zu sein als das Einrichten des Dual-Boot-Systems. Das vermute ich zumindest mal so als Laie.

@reiseamateur (Karl) war noch nicht auf meine Frage eingegangen, wie lange das "Switchen" zwischen den Systemen dauert. Ich werde ihn dazu noch mal fragen, denn diese Anwendererfahrung hat er ja auf jeden Fall. Vielleicht magst du mir aber auch dazu noch etwas sagen.

Die Frage zum Beispiel:
Ich habe meinen PC hochlaufen lassen. Falls das geht, ist das Dual-Boot-System so eingerichtet, dass erst mal Linux hochfährt. Ich schaue nach Mails und im Internet herum.
Danach möchte ich mit Windows etwas erledigen. Also boote ich mit dem "Umschalter" nun Windows.
Nun waren beide Betriebssysteme schon einmal gebootet.
Jetzt kommt meine eigentlich Frage:
Dauert das Booten eines Betriebssystems nun so lange wie ein normaler Neustart?

Der PC hat nur eine normale Festplatte, also keine SSD.

Danke schon mal und lieben Gruß, @double-u

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