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RE: Inflation update: Le Burger prices before Corona and now. Shocking.

in LeoFinance2 years ago

Ich kann jetzt nicht für Österreich sprechen, aber als Gastronom aus Bayern. Und so weit sind wir ja nicht voneinander entfernt. Die Preise waren und sind viel zu billig. Das Problem ist nicht nur die Inflation und auch nicht, dass sich die Gastronomen die Tasche voll machen.
Wir kämpfen hier mit einem Mangel an Arbeitskräften. Und da sind die Preise so heftig gestiegen, dass man mit nicht überleben kann, ohne das an die Kunden weiter zu geben.
Ich geb dir mal ein Beispiel hier aus Bayern.
Vor Corona war das Einstiegsgehalt als Koch/Servicemitarbeiter ca. 2000 Euro Brutto ohne große Bonuszugaben wie Weihnachtsgeld etc.
Jetzt findet man niemanden mehr unter 2700 Brutto Plus Weihnachtsgeld, plus Extrazahlungen hier und da. Und das innerhalb 2 Jahre.
Ich suche so verzweifelt, dass ich mittlerweile 1000 Euro Bonus gebe nach der Probezeit als Extra.
Vorher waren die Personalkosten schon bei 60% des Umsatzes. Wenn ich das jetzt weiter rechne, kann ich eigentlich den Laden zu machen. Oder ich biete wie MC Doof nur Burger an aus der Packung für teures Geld.
Meine Prognose ist: Das Bier wird zu Ende des Jahres 8 Euro kosten, wenn der Gast es an den Tisch in einem Glas serviert haben möchte.
Das Hauptproblem sind eigentlich die Billiganbieter und Quereinsteigergastronomen, die denken, ein Bier das ich für 1 Euro kaufe, kann ich doch für 2 Euro mit Gewinn verkaufen. Die machen aber auch nach kurzer Zeit wieder zu.

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Darf ich fragen wo dein Restaurant ist?

Und sorry aber die Preise sind total wahnsinnig.

Kann halt nur noch die Elite essen gehen.
So wie meine kleine Schwester und ich uns nicht mal mehr Supermarkt leisten können und teilweise obdachlos sind.

Aber egal.

Ist in Augsburg. Und ja du hast recht. Essen gehen ist luxus geworden. Ich gehe tatsächlich fast nie zum Essen. Und wenn, dann weiß ich, wohin und warum. Das Problem ist nicht der Preis der Produkte, sondern das es jemand herstellen muss. Mit meinem Restaurant versuche ich auf 0 zu kommen. Also keine Verluste. Auch schon vor 2 Jahren. Das Geld mache ich mit den Hotel und Tagungsgästen. Man muss nur mal rechnen, Ein Tisch mit 4 Personen macht einen Umsatz von 150 Euro und die Arbeit machen mindestens 3 Personen. Eigentlich viel mehr. Da können nur Systemgastronomen überleben, die Masse für 5 Euro verkaufen. Sobald man mal zwei Wörter mit dem Kellner spricht, ist das schon ein Minusgeschäft.
Ich habe mir ein Kreativrestaurant als zweites Restaurant bei uns geleistet. Hauptgänge ca. 30 Euro im Schnitt und 30 Plätze, weil ich wollte, dass sich viele auch gute Küche zum Essen gehen leisten können. War immer schon ein Minusgeschäft das ich aber tragen konnte. Geht jetzt nicht mehr und hat erstmal zu.

Ja, kenne ich. Aber eher als Party Veranstalter.

Mit DJ & Producer aus aller Welt einfliegen lassen, möglichst beste Anlage, (welche extra immer 500km zu uns gefahren ist) und allgemein möglichst Qualität, zu günstigem Eintrittspreis - nur für das Erlebnis, bei 0 rauskommen und evtl paar Connections ;) ^^

Wurde trotzdem immer rumgeheult wegen Eintritt - Kassen geklaut, Bier über unser teures Equipment geschüttet, Weißbiergläser (wofür wir extra gekämpft hatten) überall runtergeschmissen..

Aber nicht mal das ist noch möglich.. aber eigentlich hauptsächlich wegen den Maßnahmen, Preise sind bei denen die alle noch in eingebunden sind (Kompensationssüchtige Zombies) ja scheißegal..

Braucht eben wieder Marktwirtschaft.. vielleicht ein Restaurant in Georgien oder Armenien? ^

Danke für den Erfahrungsbericht, denke auch Lohnentwicklung hängt letztendlich mit der Inflation zusammen und Kurzarbeit etc. Burger war übrigens Self-Service.

Da liegt leider der Trend. Ich wollte immer genau das Gegenteil von Self-Service machen. Hatte keine Aushilfen, sondern nur gelernte Fachkräfte. Keine Studenten oder ähnliches, bei denen der Service nicht rund läuft. Ich war vor 15 Jahren echt Buff, als die Selbstbedienungsläden in Augsburg aus dem Boden geschossen sind, bei denen die Getränke im Kühlschrank standen, und die Gäste den gleichen Preis dafür gezahlt haben, wie bei mir mit vollem Service. Nur Self Service ist cool geworden und richtiger Service irgendwie altbacken und trotzdem für den gleichen Preis. Den Trend hab ich leider verschlafen und bin gerade dabei den einzuführen. Es ist aber nicht einfach, da unsere Stammgäste das eigentlich mögen. Aber geht halt nicht mehr ohne drastische Erhöhung. Ich versuche jetzt eine Mischung einzuführen. Am Tisch online bestellen für die die es wollen und der Service bringt es dann. Problem ist, dass so ein System für ein einzelnes privates Hotel fast nicht zu finanzieren ist.

Coole Idee mit der Kombi Online-Bestellen am Tisch und Service, erinnert mich auch ein bisschen an die Systemgastro, die teilweise einen Tischservice anbietet, aber das Problem wie du sagst ist die technische Emtwicklung (Kosten), hoffe, dass es dafür bald günstige Standardlösungen geben wird oder schon gibt.

Hab was gefunden letzte Woche. so-use heißt die Firma und geht bei mir nächste Woche live. Jeder Tisch bekommt einen QR Code und man kann mit dem Handy die Karte aufrufen und bestellen. Kostet mich 50 Euro netto im Monat. Die bestellten Produkte kommen per Bon direkt in meinem Backoffice raus und werden dann zum Tisch gebracht. Trotzdem habe ich noch Full Service. Aber ich kann einen Teil reduzieren für den der möchte oder nicht auf den Kellner warten will bei der Bestellung. Eigentlich sehe ich das als zusätzlichen Service der mir aber das Arbeiten erleichtert und den Gästen schneller die Möglichkeit gibt, ihre Bestellungen abzugeben. Evtl überlege ich, ob ich die Preise auf dieser Platform sogar etwas billiger anbiete um einen Anreiz zu schaffen so zu bestellen. Weiß aber nicht wie das ankommt mit zwei verschiedenen Preisen.