Ein Wunschgutschein auf Irrwegen – oder: Freude trotz Fehlercode

in Deutsch Community6 months ago (edited)

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KI-Bild, erstellt mit PeakD

Ich habe zwei Gutscheine von wunschgutschein.de geschenkt bekommen. Sie lagen gut versteckt und gut vergessen in einer Schublade – bis zum großen Aufräumen. Die Idee: Ich löse sie bei Amazon ein und belohne mich für meine Ordentlichkeit. Leider nein.

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Denn: Wunschgutscheine funktionieren anders. Man muss sie zuerst auf der Webseite freischalten. Für mich Neuland – mein erster Gutschein dieser Art. Also: Anleitung gelesen, losgelegt … und direkt gestolpert.

Der Code war im „alten Format“ – ich musste also auf eine Freischaltung warten. Ca. 24 Stunden, laut Website. In der Realität: eher drei Tage. Ich hatte es fast schon wieder verdrängt, als ich es erneut versuchte – und siehe da, es klappte!

Ich wurde zu einer Liste von Partnerunternehmen weitergeleitet. Amazon? Fehlanzeige. Stattdessen: 95 % mir unbekannte Shops – und auch meine Frau wollte dort nichts kaufen. Nach kurzem Ratschen fiel die Wahl auf: Kaufland.

Erfolg! Fast. Naja, eher nicht.

Klick, klick … Fehler. Ein Code. Keine Erklärung. Meine Frau meinte trocken: „Wahrscheinlich ist die Zeit abgelaufen. Von vorne.“ Also nochmal. Seite neu, Code rein, Kontaktdaten waren immerhin gespeichert. Dieses Mal – Erfolg! Die Bestätigung kam:
„Sie erhalten Ihren Gutschein per E-Mail innerhalb der nächsten 60 Minuten.“

Ich nutzte die Zeit, um den zweiten Gutschein einzulösen. Dieser war im „richtigen“ Format. Wieder kein Amazon, also nochmal: Kaufland.

Währenddessen kam das erste Mail. Ich rief meiner Frau zu: „Heute gehen wir shoppen!“ Sie: skeptisch. Kaufland ist nicht meine Stammadresse – ehrlich gesagt war ich noch nie drin. Meine Frau lässt mich ungern allein in Läden, wo man alles bekommt. Ich kaufe dann mehr als auf dem Einkaufszettel steht. Und wenn ich es mal wieder übertreibe, höre ich später:
„Ich hab doch gesagt, warte bis es im Angebot ist!“

Deshalb gibt’s bei uns eine klare Aufgabenteilung: Sie versorgt unser Zuhause mit allem, was man wirklich braucht – von Brot bis Batterien. Ich dagegen bin für Technik zuständig, für Dinge mit Kabeln, Knöpfen oder Garantieproblemen.

Zurück zum Gutschein. Der große Moment: Ich wollte den Code entschlüsseln – und bekam … nichts. Nur eine kryptische Fehlermeldung. RDMx3. Auf dem iPhone. Safari? Vielleicht zickig. Also ab an den PC. Chrome? Nö. Firefox? Auch nö. Immer der gleiche Fehler.

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Seriennummern, Kaffee und Kalenderweisheiten

Ich dachte: Server überlastet? Warten wir’s ab. Nach dem dritten Versuch schrieb ich eine Mail. Die Antwort kam sofort – automatisiert:
„Diese Adresse wird nicht mehr betreut. Bitte nutzen Sie unser Kontaktformular.“

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Also gut, weiter im Text. Doch das Formular verlangte eine Seriennummer – keine Ahnung, wo die sein soll. Und ein Foto der Rückseite des Gutscheins. Ich trank die dritte Tasse Kaffee, begann zu fluchen – und sah auf den Tischkalender, auch ein Geschenk:
„Freu dich, wenn schlechtes Wetter ist. Denn wenn du dich nicht freust, ist trotzdem schlechtes Wetter.“

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Also sagte ich mir: Wenn’s nicht klappt, bleibt mir wenigstens der Kaffee – und wenn doch, gibt’s vielleicht sogar noch was bei Kaufland.

Bis heute warte ich auf Antwort. Und auf das zweite Mail mit dem Code.

Ich habe Grok gefragt, ob das Unternehmen seriös ist. Grok sagt nach einer ewigen Erklärung: ja. Aber es gibt viele Beschwerden. Das glaube ich gern.

Fazit: Für mich kein Wunsch mehr

Ich habe noch nie einen Gutschein verschenkt und ich werde wohl auch nie einen Wunschgutschein verschenken. Und sollte ich je wieder einen bekommen – dann nehme ich ihn mit in den Park und lege ihn auf die Bank. Vielleicht freut sich dort jemand. Und das ganz für mich ohne Entschlüsselungscode.

Danke fürs Lesen meines kleinen Abenteuers im Gutscheinland.
Ich wünsche euch bessere Wunsch-Erlebnisse – oder wenigstens gutes Wetter dabei. 😉



🟠 Über mich:
Ich schreibe gern Reiseberichte – aber auch über das Leben selbst: Erfahrungen, die mich bewegen, und Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Meine Texte sind eine Mischung aus persönlichen Eindrücken, Erinnerungen und den kleinen Momenten, die den Alltag prägen. Deutsch ist meine Muttersprache. Unterstützt durch KI-gestützte Werkzeuge wie Nuance Dragon, kann ich meine Gedanken frei fließen lassen und kreativ bis ins Detail arbeiten. Die Fotos, die ich teile oder für Fotomontagen verwende, stammen – sofern nicht anders angegeben – von mir.

Sort:  

„Ich hab doch gesagt, warte bis es im Angebot ist!“

Meine Frau bestand einst darauf, diesen Spruch mit in die Heiratsurkunde aufnehmen zu lassen.
Ich kaufe sogar das Katzenfutter zum falschen Zeitpunkt.
Wunschgutschein? - Noch nie im Leben davon gehört. Der passende Dialog könnte sich wie folgt anhören: "Was soll das denn sein?" (Fragendes Gesicht mit eingebautem Stirnrunzeln.)
"Du hast hiermit einen Wunsch frei." (Freudestrahlend grinsend, mit der hoffnungsvollen Erwartung, der Funke möge auf mich überspringen.)
"Dann wünsche ich mir, dass du dein buntes Kärtchen schnappst und mich mit so einem Mist zukünftig in Ruhe lässt." (Das mit dem Funkensprung scheint nicht funktioniert zu haben.)😮😥

Hahaha, ich fühl mich sowas von verstanden! 😄
"Warte bis es im Angebot ist“ - dieser Satz verfolgt mich inzwischen durch sämtliche Lebensbereiche.
Und ja, das mit dem Funkensprung… sagen wir mal so: Die Karte war bunt, aber der Zauber blieb aus.
Aber wenigstens haben wir jetzt beide eine Geschichte, die länger hält als der Gutschein selbst!

@vanje, @lichtblick

Wunschgutschein ist seriös, sonst würde z.B. Edeka diese nicht anbieten.

Zufem hate meine Frau bereits würde sagen 1-2 dutzend "problemlos" genutzt.

In anführungszeichen problemlos, weil es etwas komplizierter ist als es ein müsste und man auf den Code für Amazon, Thalia (wofür sie es hauptsächlich nutzt) warten muss.

Liegt halt daran, dass die sicherlich nicht zig GS-Codes bereithalten, sondern erst wenn man es einlöst das System selbst bei den jeweiligen anbietern abfragt. Vermute fast, manche automatisch, andere manuell.

Das blöde ist, das leider viele (vir alle. die es verschenken) denken, man kann es überall direkt nutzen, also einfach den Code irgendwo angeben.

Gibt auch zahlreiche Tutorials bei Youtube zum einlösen. Hier gibgs problemlos bei Amazon:

Was blöd bei Thalia ist, da kann man nur bestimmte Werte nehmen, also nicht zwangsläufig genau den Wunschgutschein -Wert.

Bzgl Code ist bereits eingelöst, ja das Problem besteht, weil es wohl Gauner so machen, das Sie den Code notieren und darauf warten das er aufgeladen wird.

Finde den Bericht leider nicht mehr, wie genau das funktioniert (hatte?) Und was man gegen machen konnte. Eins war zunindest es selber schnell einlösen.

Danke für dein Feedback.
Ich dachte anfangs, man könne den Code direkt z. B. bei Amazon eingeben – so, wie man es eben von den meisten Gutscheinen kennt. Würde ich so einen Gutschein verschenken, würde ich intuitiv davon ausgehen, dass das Einlösen einfach und direkt funktioniert: Code freirubbeln, Partner auswählen, fertig. Und genau das suggeriert ja auch die Verpackung.

Wie ich oben schon geschrieben habe: Die Grundidee finde ich eigentlich gut. Aber die technische Umsetzung und der Kundenservice sind einfach nicht überzeugend. Beim ersten Gutschein hat es immerhin fast geklappt – bis zum letzten Schritt, der dann an der „Entschlüsselung“ des finalen Codes gescheitert ist. Beim zweiten Gutschein kam gar nichts mehr – kein Mail, keine Rückmeldung.

Wenn Kundengeld derart im System versandet, wirft das zumindest Fragen zur Seriosität auf. Vielleicht haben sie mit Missbrauch zu kämpfen, klar. Aber das ändert nichts daran, dass die Prozesse für Nutzer absolut intransparent wirken – als hätte man die Hürden mit Absicht eingebaut.

Zum Vergleich: Wir haben auch schon Thalia-Gutscheine eingelöst – völlig problemlos. So sollte es sein.

Ja das hatte ich ja geschrieben, dass leider die meisten oder wohl alle davon ausgehen, das es so einfach ist. Aber ist ja eigentlich klar, wenn man drüber nachdenkt, das es eben nicht so einfach gehen kann.

Schließlich hat jede Marke sein eigenes GS System. Und daher kann ein Anode eben nicht bei allen funktionieren.

Edeka bekommt es nicht mal auf die Reihe, das man in der App die Filiale nicht wählen braucht. Bei Lidl ist das nicht nötig.

Zum Kundensupport kann ich leider nichts sagen, da es bei uns eben bisher immer geklappt hatte.

Wenn du keine Rückmeldung bekommst, dann hilft vielleicht dies:

https://verbraucherschutz.de/wunschgutschein-de-loest-die-gutscheine-ein/

Also das du da auch Beschwerde einreichen?

@tipu curate 2

Thanks so much – truly appreciated!

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Lieber Guthaben statt Gutschein. 😅

Stimmt absolut - „Guthaben“ ist oft der ehrlichere und vor allem nervenschonendere Weg.
Die Grundidee vom Wunschgutschein: nett. Die Umsetzung: eher so „Beta-Version mit Stolpersteinen“. Kein Kundenkontakt, nur Fehlercodes und bis heute kein Lebenszeichen vom Support.
Immerhin habe ich jetzt eine Geschichte. Und drei Tassen Kaffee später weiß ich: Beim nächsten Geschenk gibt’s wieder Bargeld, in einem netten Kuvert - ausgeben ohne Fehlercodes. 😉

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