Alle haben Haare. Nur nicht Rüde Klaus, dem fallen sie aus!

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Hallo liebe Hundefreunde,

Der Sommerfell-Wechsel sollte eigentlich schon längst überstanden sein, aber der Hund haart noch kräftig weiter? Oder haart er vielleicht wie Chewbacca in den Wechseljahren?
Bei solchen Problemen fängt man als Hundehalter natürlich erstmal an zu recherchieren. Mit diesem Blog-Artikel biete ich dir einen Überblick über Ursachen, Symptome, Lösungen und eigene Erfahrungen.

Gesunde Hunde befinden zwei Mal in Jahr im Fellwechsel. Der erste Fellwechsel liegt im Frühjahr, während dessen der Hund das Winterfell verliert und das leichtere Sommerfell anlegt. Im Herbst fallen dann weniger Haare als im Frühjahr aus und das Winterfell, mit seiner meist viel dickeren Unterwolle bildet sich.
Der jeweilige Fellwechsel ist hormonell gesteuert und wird idealerweise von Temperatur und Tageslicht ausgelöst.
In der Regel dauern die beiden Fellwechsel ungefähr sechs bis neun Wochen und können je nach Rasse und klimatischer Beschaffenheit des jeweiligen Jahres etwas kürzer oder länger ausfallen.
Ebenso Ernährung, der gesundheitliche Zustand des Hundes und Läufigkeit, können Dauer und Intensivität der beiden Fellwechsel beeinflussen. Ins Gute, sowie ins Schlechte.

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Den Fellwechsel unterstützen

Regelmäßige Fellpflege hilft dem Hund nicht nur gegen den Juckreiz und den Hitzestau. Das Bürsten des Fells hat auch durchblutungsfördernde Wirkung auf die Haut darunter und hilft der Haut beim Haarwachstum.
Ein Furminator kann lose die Unterwolle aus dem Fell ziehen. Das hilft meist schon sehr gut gegen den Juckreiz und entdichtet das Fell zur besseren Atmung der Haut.
Je nach dem, ob die jeweilige Rasse zu Verfilzungen neigt, eignet sich auch die Nutzung eines Fell-Entfilzers.

Aber auch über die Ernährung kann dem Vierbeiner geholfen werden. Denn während eines Fellwechsel wächst das Fell sehr stark. Dieser Vorgang verbraucht viele Nährstoffe.
Da die Haare aus Keratin bestehen, ist eine eiweißreiche Nahrung hilfreich, damit der Körper das Protein Keratin herstellen kann.
Ebenso sind ungesättigte Fettsäuren wichtig, die man in Lein- und Lachs-Öl finden kann. Denn sie unterstützen den Hautstoffwechsel und damit auch die Haare. Und die Linolensäure aus dem Leinöl kann dazu beitragen, die Talgschicht zu produzieren, welche gesunde Haare normalerweise umgibt.

Ungewöhnlicher Haarausfall

Dauert der Fellwechsel ungewöhnlich lange, oder tritt gar stellenweise Haarausfall auf, kann das folgende unterschiedliche Ursachen haben.
Kratz der Hund sich oft und verliert viel Haar, weist dies auf eine Immunreaktion, einen Befall von Parasiten oder eine Infektion hin. Flöhe und Milben, eine bakterielle Infektion, eine Pilzerkrankung oder sogar eine Allergie (z.B. in Form von Futterunverträglichkeiten), werden häufig von Juckreiz und Haarausfall gemeinsam begleitet.
Ohne Juckreiz kommen zum Beispiel ein Seelenleiden (Stress, Kummer, etc...) oder eine hormonelle Störung als Ursache in Frage.
In jedem dieser Fälle sollte der Hund aber dringend zum Tierarzt, weil man das selbst schwer klären kann. Außer man sieht es selbst, wie zum Beispiel bei Flöhen.
Dagegen kann man zum Beispiel etwas mit speziellen Shampoos und Spot-On Präparaten selbst tun.

Kurz nach dem ich meine Labrador Hündin Kyra bekam, fing sie bald damit an, sich mit den Zähnen zwischen den Zehen zu beißen. Die Zwischenräume der Zehen waren stark gerötet, also entzündet und schienen sehr zu jucken. Zunächst haben meine Frau und ich die Stellen mit Zinksalbe behandelt. Es trat aber keine Besserung ein. Stattdessen fiel ein paar Tage später sogar noch büschelweise Fell aus. Das war Grund genug, nicht mehr selbst zu behandeln.
Unser Tierarzt, der Kyra dann untersuchte, tippte schließlich auf eine Futtermittel-Unverträglichkeit als Ursache. Denn, organische Probleme und Anzeichen für Infektionen oder Befall konnte er nicht finden.
Er riet uns darauf zu achten, dass ihr künftiges Futter weder Getreide noch Zucker enthält und riet uns von diversen Trockenfuttern von Discounter-Marken ab, da diese oft von Milben verseucht sind.
Wir hielten uns an seinen Rat und stellten ihr Futter entsprechend um. Schon nach 2 Tagen trat eine deutliche Besserung bei den Entzündungen, dem Haarverlust und dem Juckreiz ein. Nach etwa 8 Tagen war nichts mehr von den Problemen zu sehen.

Handelt es sich beim Hund um ein läufiges Weibchen, kann die Ursache aber auch eine vorübergehende hormonelle Störung sein. Jedoch nur, wenn der Haarausfall nach der Läufigkeit wieder von alleine weg geht. Dies ist die häufigste hormonelle Ursache. Aber auch Pubertät und Trächtigkeit (und Schein-Trächtigkeit) kommen hier ursächlich in Frage.
Achtung: Sogar noch nach einer Kastration kann hormonell bedingter Haarausfall auftreten, da der Hormonhaushalt des Hundes durch den Eingriff und organische Nachwirkungen auf den Kopf gestellt wird. Die Störung kann mehrere Wochen anhalten.

Unsere Jack Russell Terrier Hündin leidet regelmäßig unter hormonellen Schwankungen. Vor allem während der Läufigkeit, aber auch bei ihren häufigen Schein-Trächtigkeiten, für die sie leider sehr empfänglich ist.
Man kann sie während diesen Phasen kaum anfassen ohne danach wie ein Yeti auszusehen.
Bei ihr gehen die hormonellen Probleme glücklicherweise immer nach wenigen Tagen wieder von selbst zurück. Laut unserem Tierarzt kann man da allerdings ohnehin nichts machen.

Erblich bedingter Haarausfall

In seltenen Fällen, vorwiegend bei hell gezüchteter Rasse, kann ein Hund unter erblich bedingtem Haarausfall leiden. Dieser tritt oft gemeinsam mit starkem Schuppen der Haut auf.
Ob dies der Fall ist, kann der Tierarzt über eine Haaranalyse und eine Gewebeprobe feststellen. Bei typischen Rassen, wird der Tierarzt aber eventuell schon nach den Anamnese auf ein erbliches Problem tippen.

Mein Schäferhund-/Rottweiler-Mischling Rex schuppte erblich bedingt stark und verlor dauerhaft mäßig Haar.
Frau Holle ist ein Waisenkind, gegen das was mein Rex beim Kratzen schneien lassen konnte.
Gegen das Haaren half leider nur regelmäßiges Bürsten. Die Schuppen bekam ich allerdings mit Olivenöl als Nahrungsbeigabe ganz gut in den Griff. Ich verwendete pro Mahlzeit einen Teelöffel natives Olivenöl.

Viele Grüße
QuantumG

Meine vorherigen Blog-Artikel zum Thema Hund:

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