(Exclusive German Content) NFTs - Ich will auch mal ;-)

in Deutsch D-A-CH2 years ago (edited)

 
Liebe Kryptoaffinen,
liebe Kunstsammler,
liebe Freunde,
liebe M/W/D (hier wird jeder rasiert und keiner vergessen),

angeregt durch diesen Post von @satren, wo das Konzept der NFTs schön erklärt ist, möchte ich auch gerne meinen Senf zum Thema geben. Manchmal hilft es, komplizierte Zusammenhänge zu durchschauen, indem man sich verschiedene Erklärungen reinzieht. Wie ihr wisst, bin ich vor einiger Zeit selber unter die Maler gegangen und habe auch aus Spaß an der Freud' ein paar NFTs geminted, kann somit also auch ein paar Erfahrungen beisteuern.

NFT steht für "Non-Fungible Token", also nicht-fungibler Token. Häh? "Watt is een Dampfmaschien'? Da stelle mer uns ma janz domm..." - und fangen beim Gegenteil an:

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"Fungibilität" ist ein Rechtsbegriff für Güter, die genau gemessen werden können und deshalb beliebig austauschbar sind ohne dass der Wert oder die Eigenschaften sich ändern. Ein Euro ist ein Euro, welche Münze man hat, ist völlig egal. Ein Kilo Mehl des Typs 405 ist ein Kilo Mehl. Wenn man backt, spielt es keine Rolle, ob man "Aurora mit dem Sonnenstern" oder "JA!"-Hausmarke verbackt. Solange es Typ 405 in der korrekten Menge ist, wird der Kuchen exakt gelingen. Fungible Güter kann man handeln, ohne sie vorher anschauen zu müssen, denn man weiß genau, was man bekommen wird.

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Nicht-Fungible Güter sind das genaue Gegenteil: Sie sind oft einzigartig und der Wert kann eben nicht objektiv gemessen werden. Der Wert wird zum Verkauf mehr oder weniger intelligent festgelegt und in der Folge durch den Markt bestimmt. Er richtet sich im Prinzip nur danach, was der Nächste bereit ist, dafür zu bezahlen. Findet sich trotz Bewerbung überhaupt kein Käufer, ist der Wert objektiv Null (von einem möglichen ideellen Wert mal abgesehen). Bildende Kunst fällt in diese Kategorie (einzigartig, einmalig) und zur Preisfindung werden üblicherweise Auktionen eingesetzt: Welcher Nächste bezahlt mehr?

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Bei limitierten Editionen kommt noch ein Wettbewerbselement hinzu: Das Original ist einzigartig, und von den Kopien gibt es nur wenige. Nachdem erstmal einige Kopien vom Herausgeber abverkauft sind, könnte man (falls angeboten) die preiswertere Kopie von Anbieter B kaufen, anstatt Anbieter A ggf. einen höheren Preis zu bezahlen. Damit kommt eigentlich ein Element der Fungibilität ins Spiel und die Begrifflichkeit "Nicht-Fungibel / Non Fungible" ist ein bisschen unscharf.

Eine gewisse Seltenheit ist bei limitierten Editionen ebenfalls gegeben, allerdings mit der Gefahr, dass der Inhaber der Vervielfältigungsrechte ein Arschloch ist und ständig zusätzliche "Limitierte Editionen" des gleichen Originals raushaut. "Neujahrsedition", "Geburtstagsedition", "Pandemieedition"... Anlässe finden sich leicht - das kennt man von Sammel-Nippes-Firmen wie Franklin Mint, weshalb das Zeug eben keine Kunst (im gewerblichen Sinne), sondern Ramsch ist.

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Ein Künstler würde das nicht machen; wird es nämlich ruchbar, hat er sich eine lukrative Einkommensquelle für immer zuschanden gemacht. Der Zusatzmarkt für die relativ einfach herstellbaren und preislich attraktiven "Limitierten Editionen" ist nämlich viel größer als der für Originalwerke. Der Kunstliebhaber mag sich ein Original nicht leisten können, aber eine aufgrund ihrer garantierten Seltenheit dennoch werthaltige Kopie ist da schon eher drin.

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Nun ist es nur noch ein klitzekleiner Schritt zum Token: Es gibt ein Originalkunstwerk, entweder gleich digital auf dem Computer erschaffen, oder analog erstellt und anschließend digitalisiert. Es ist also eine Datei, welche online zur ständigen Verfügung gestellt wird, z.B. via Download vom IPFS.

Was ein Kunstwerk jedoch auszeichnet, ist nicht nur das nackte Aussehen, sondern eine Anzahl von Rechten (Urheber- und Eigentumsrechte) die mit der Schöpfung implizit einhergehen. Eine Blockchain eignet sich hervorragend, diese Rechte fein granuliert zu dokumentieren und durch Angabe des Speicherorts unserer Datei mit dieser zu verbinden. Dabei wird davon ausgegangen, dass derjenige, der die Datei zuerst hochgeladen und den ersten Blockchain-Eintrag ausgelöst hat, der Schöpfer/Eigentümer der Datei sein muss. Dieser Vorgang wird als "minting" bezeichnet.

Während des Mintings können wir auf der Blockchain festlegen, wie viele möglichen Eigentümer unseres Kunstwerkes bzw. unserer Datei es insgesamt geben soll und exakt welche Urheberrechte wir den Eigentümern abtreten möchten. Für jeden möglichen Eigentümer wird ein einzigartig nummerierter Token generiert - der NFT. Alle Tokens / NFTs gehören zunächst dem Minter, der sie üblicherweise zum Verkauf anbietet. Jeder Besitzwechsel der Token wird penibel auf der Blockchain registriert.

blockchain-2852998_640.jpg

Nota bene, wie im "echten" Leben sind das keine an sich sicheren Vorgänge, weil natürlich jeder Depp eine beliebige Datei aus dem Netz klauen, hochladen, und einen Blockchain-Eintrag vornehmen könnte. Aber auch ein physisch vorhandenes Bild könnte gestohlen, gefälscht oder frech kopiert sein. Auf der Blockchain haben wir wenigstens jede noch so kleine Station im Leben unseres Kunstwerks fein säuberlich zur möglichen juristischen Verwendung dokumentiert - ein Riesenvorteil gegenüber dem "echten" Leben!

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Die eigentliche Datei ist trotz Minting im Netz relativ leicht zu klauen und beliebig zu vervielfältigen, aber um sie LEGAL zu benutzen, muss ich einen der Token KAUFEN oder geschenkt bekommen! Soweit die Theorie; die juristische Durchsetzbarkeit von Urheberrechten ist was ganz Anderes, was aber beim traditionellen analogen System genauso problematisch und kein inhärenter Nachteil von NFTs ist. Wir sind ja alle ehrliche Knochen und wollen auch keine armen Künstler um ihren gerechten Lohn bescheißen, oder?
 

Zwei konkrete Beispiele:

https://nftshowroom.com/wulff-media/gallery/wulff-media_representational_autumn-glory

Von diesem Bild habe ich vor ein paar Tagen 7 Tokens geminted. Ich habe festgelegt, dass die Käufer das Bild ausschließlich privat verwenden dürfen, d.h., es ist zum Sammeln gedacht, darf ausgedruckt werden und ausschließlich zu persönlichen Zwecken vervielfältigt werden. Ob ihr euch daran haltet, weiß nur der liebe Gott.

Wegen dieser eng begrenzten Rechte habe ich den Preis auf 10 Hive gesetzt, mMn genug für ein Sammelbildchen eines völlig unbekannten Amateurkünstlers. Nach dem "Wundertütenprinzip" habe ich als Anreiz noch ein kleines Video als sogenanntes "Unlockable" an den Token angetackert. Das Video bekommt man erst zu sehen, nachdem man den Token gekauft hat. Auch das funktioniert mit NFTs.

Ich habe während des Mintings "versprochen", dass ich das Bild niemals mehr im NFT Showroom oder anderswo anbieten werde; mehr als die 7 Tokens wird es nie geben. Auch das ist natürlich ein reiner Glaubensartikel. Ich werde mich allerdings schon alleine deswegen daran halten, weil ich meinem Freund @balte eins für seine Sammlung geschenkt habe und weder bei ihm noch dem Rest der Hive-Community in Verschiss geraten möchte. Eines habe ich - man höre und staune - sogar verkauft und der Käufer wäre auch ganz schön angepisst, wenn plötzlich mehr Kopien auftauchen würden.

https://nftshowroom.com/wulff-media/gallery/wulff-media_representational_by-the-canal

Von diesem Bild gibt es einen einzigen Token, und der ist sogar mit kommerziellen Rechten ausgestattet. Das heißt, der Käufer des Tokens kann das Bild runterladen und z.B. auf einer oder gleich mehreren gewerblichen Websites einbinden. Es ist eine Szene aus Brügge/Belgien und könnte z.B. auf Souvenirartikeln landen. Ganz egal.

Das ist schon toll für den Käufer, da er nicht großartig mit mir als dem Künstler verhandeln muss. Kaufen, runterladen, verwenden wie er es braucht, auch mehrfach. Der Vertag ist schon geschlossen, die Bedingungen klar. Aus diesem Grund verkaufe ich diesen einzigartigen Token zum sagenhaften Preis von 50 Hive! Hoffentlich reicht es, mich zu besaufen, wenn eines Tages ein Käufer 80.000.000 T-Shirts mit meinem Bild darauf verkloppt. :-)

Klickt ruhig mal auf die Links und stöbert ein bisschen im NFT Showroom herum. Das ist eine ziemlich interessante Technologie und ich könnte mir vorstellen, dass sie eine große Zukunft hat, besonders für Musik, Stock-Fotografie und Videounterhaltung. Für manche hauptberuflichen bildenden Künstler könnte es ein Gamechanger beim Bezahlen von Miete und Strom sein.

Danke fürs Lesen, und vergesst bitte nicht das Upvoten und Rebloggen, wenn euch mein Beitrag gefallen hat. Besucht gerne auch meine NFT Showroom Gallery, wenn ihr NFTs meiner Bilder sammeln möchtet. Bis zum nächsten Mal!

Alle Illustrationen mit Ausnahme der letzten beiden Bilder habe ich von Pixabay entlehnt.

Sort:  

Das Whitelisting hat bei mir nicht funktioniert. Alter Ergo kann ich selber keine Kunstwerke hochladen oder als NFT kreeiren.

Offenbar wollen die Jungs dass man am besten eine ganze Galllerie im realen Leben besitzt und vorweist mit der ich aber nicht dienen kann.

Schade eigentlich.

Bleibt nur noch !BEER zum besaufen...

Keine Ahnung nach welchen Kriterien das funktioniert. Ich nehme aber an, wenn man ganz klassisch malt und das öfter, ist es einfacher. Ich habe ja dutzende von Hive-Posts, die das sozusagen beweisen. Profi bin ich aber nicht und mache auch keinen Hehl daraus, das ich als Hobby halt malen lerne.

Und was ist mit den ganzen digitalen Künstlern? Die haben ja auch keine Gallerie und ich vermute, dass viele von denen einfach Stock-Fotos nehmen und da mit Photoshop-Filtern drüberfahren, vielleicht noch ein bisschen Paintsoftware dazu und fertig ist der Lack. Viele NFTs sehen genau danach aus. Wer weiß...

Wenn das der Fall ist, dann ist es klassische Plagiaterie bei denen die einfach bekanntes Material nach bearbeiten.

Hab dennoch mal eine Anfrage gesendet, ob man nicht selber auch NFT´s kreeiren kann.

Allerdings wollen die Betreiber keine Photokunst beim NFT Showroom haben.

Vielen Dank für die Rückmeldung.

!BEER

Must dich mal mit Johann Piber kurzschließen, der ist Fotograf und mit NFTs unterwegs. Ich glaube, die Plattform heißt OpenSea, wenn ich das bei Twitter richtig interpretiert habe.

Opensea ist ETH basiert.

Hat also nichts mit Hive zu tun.
Danke für den Hinweis.

Das weiß ich, aber bei Hive gibt's nichts für Fotos. Du bist aber doch auch in anderen Kryptos unterwegs? Heute morgen habe ich mir auch kurz Inji angeschaut; vielleicht geht da was? Allerdings gibt es ein Impressum einer DEUTSCHEN Firma; schöne Grüße von Heiko Maas und dem NetzDG. Nichts für mich.


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Die wollen einen Insta-Account, auf dem Du acuh Bilder hast. Leider.

Danke für den Hinweis.

Einen solchen Account habe ich extra dafür schon angelegt. Nur habe ich keinen Bock meine Bilder auf Instagramm zu publizieren.

Danke für den Hinweis

!BEER
!LUV

Brauchst Du ja nicht, ein paar Bilder reichen, ev. sogar eins. Nur damit sie checken, dass Du kein Bot bist, sondern eine reale Person.

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Träumen ist nett, aber ich bin da realistischer. Hive bei 5$ wäre schon mehr als genug!

Hab´ Dir eins abgekauft - als Waldliebhaber.

Super, dankeschön! Ich werde doch noch ein Profi. Jetzt brauche ich nur noch an Covid abzunippeln und dann warte mal ab, was das für eine gute Investition war:

"In der Blüte seiner Jahre dahingerafft von einer heimtückischen Pandemie, hatte er den Herbst bereits verspürt und den Winter kommen sehen. Tragisches Ende eines kurzen Künstlerlebens." 🤣

Finde NFTs eine tolle Sache, vor allem mit Nutzungsrechten gibt es tatsächlich einen großen Nutzen. Und alles ist transparent und gleich gut dokumentiert auf einer Blockchain. Großer Vorteil zu herkömmlichen "Limitierten Auflage". Sehr schöne Bilder btw.

Ja, man wird sehen was da die Zukunft bringt. Spannend ist es allemal.

Danke dir. Ich hatte keine Ahnung, dass dieses Frontend überhaupt existiert! Das schaue ich mir morgen mal genauer an. 😀

Wow... cool.
Lang habe ich mich nicht hier eingeloggt und somit habe ich dein Blog auch nicht besucht, und jetzt sehe ich dass du deine Werke schon digitalisiert hast...und sogar schon verkauft. Geil!
Wie hoch ist die Kosten dafür?
Bei Ethereum-Blockchain wissen wir ja, dass es ziemlich teuer ist.
Die Bilder sind wunderschön übrigens :)

Es ist billig genug, dass ich es voriges Jahr aus Spass mal probiert habe. Kann man auch schön verschenken. Minting ist 5 Hive für das erste Bild, 1 Hive für jede weitere Kopie. Kleine Provision wenn was verkauft wird. Ich glaube, Du brauchst immer noch ein Whitelisting. Frage bei NFT Showroom im Discord. Viel Glück!

Danke für den Hinweis :), ich werde es nachschauen.

sehr interessant! ich wollte auch mal nft's machen, aber die gas preise haben mich bisher immer abgeschreckt, wenn das aber auf hive basis möglich sein sollte. schaue ich mir das mal genauer an :)

Minten ist spottbillig. 5 Hive für das erste Exemplar und dann 1 Hive für jedes weitere. Null Gas, aber eine kleine Provision für den Showroom. Ich bin ja Amateur und hab's zum Spaß mitlaufen; billig genug, mich als richtiger Künstler zu fühlen 😀

Wenn ich mich richtig erinnere, brauchst Du ein Whitelisting von den Betreibern via Discord, die schauen sich Deine Arbeit an. Ist schon eine Weile her; musst mal selbst recherchieren.

Ich glaube NFTS werden vorallem im Zusammenhang mit Metaverse eine sehr wichtige Sache. Das Leben wird sich dahin verlagern und da möchte man sein Eigentum ja auch irgendwie bestätigt und gesichert haben.

Momentan halte ich es eher für Spielerei. Aber ich möchte den NFTS keine Sinnhaftigkeit absprechen!

Werden wir sehen. Stimmt, ich verbringe auch viel Zeit online, aber mit ausreichend langen Pausen, um das echte Leben zu genießen. Diese Metaverse-Geschichte finde ich eher abschreckend, aber ich bin ja auch praktisch ein alter Knacker. Auf jeden Fall spannend 😀

Ich bin auch kein Fan davon aber wie du schon sagtest, es wird neue Generationen geben die das als normal erlernen werden und dadurch verliert es seinen Schrecken.

Das hat sich ganz schön entwicklet und verändert seit 2017..... NFT ein teil verstehe ich, ein teil nicht...

Was verstehst Du denn nicht? Vielleicht weiß ich es ja?

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