Spontanes Überleben einer Geschichte

in #deutsch4 years ago (edited)

Vor 3 Jahren wurde relativ ungeplant das erste Kapitel einer Geschichte geboren, von dem damals weder ich, noch sonstjemand wusste, ob sie Altert oder als Totgeburt ihr vorzeitiges Ende findet.

Das vorherige Kapitel hatte ich irgendwann im Laufe des letzten Jahres geschrieben und heute ist mir danach die Geschichte, wie gewohnt, spontan, fort zu führen.

Kapitel 1 - Spontaner Anfang einer Geschichte?

Kapitel 2 - Spontane Weiterführung einer Geschichte

Kapitel 3 - Spontanes Ende einer Geschichte?

Kapitel 4 - Spontane Auferstehung einer Geschichte?

Kapitel 5 - Spontanes Erleben einer Geschichte

Kapitel 6 - Spontanes Überleben einer Geschichte

Damit man die ganzen alten Kapitel nicht einzeln anklicken muss, füge ich sie alle erneut in diesen Beitrag ein.

Was aus Kapitel 6 wird, weiss ich momentan selbst noch nicht, aber nachdem ich es geschrieben und auf "Post" geklickt habe, wird man es erfahren können...

Kapitel 1:

An die genauen Hintergründe erinnere ich mich garnicht mehr...

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es jemals Hintergründe gab.

Ich erinnere mich nur noch an diesen Geruch, der dem einer verwesenden Maus glich, die meisten Menschen würden dieses Gefühl in der Nase nicht einmal als Geruch bezeichnen.

Aber ich bin nicht wie die meisten Menschen.

Ja, diesen Geruch kann ich heute noch mit meiner Nase schmecken, wenn ich daran zurück denke.

Auch meine Ohren mussten erleben wie sich dieser Moment anfühlte...

Es regnete und innerhalb von Sekunden waren diese unzähligen Wassertropfen, nur noch als eine Art Rauschen für mein Ohr zu erkennen, im Nachhinein bin ich mir da aber auch gar nicht mehr so sicher...

Sicher bin ich mir nie. Jedenfalls bin ich fest davon überzeugt.

Zwischen dem Moment, welchen ich gerade beschrieb und dem Moment, als ich vor Erschöpfung, einfach das Geschöpf neben mir in den Arm nahm, überkam mich kurzzeitig ein Lächeln.

Ich musste ziemlich lange weggetreten sein, dem Geruch nach.

Mein Leben fühlte sich schon immer an, wie eine Art Gewässer, die Übergänge von Erlebnis und Empfindung waren stets fliessend und wenn mein Kopf nur ein leerer, rostiger Eimer wäre, er reichte stets aus, um ausreichend Wasser hinaus zu schöpfen.

Ausreichend wofür?

Eine berechtigte Frage wie ich finde und so diskutierte ich das oft und intensiv mit mir aus.

Natürlich im Stillen.

Warum das so natürlich ist habe ich mich nie gefragt. Es interessiert uns auch heute noch nicht.

Das passiert mir ständig!

In dem einem Moment bin ich hier und im nächsten Moment an einer komplett anderen Stelle, dabei habe ich jeden Millimeter meines Weges genau im Auge behalten!

Vielleicht ist das Auge auch nicht das richtige, um diesen Weg im Auge zu behalten.

Aber das wäre Irrsinn... meint jedenfalls mein Ohr wenn ich es frage.

Vielleicht hat es recht, das würde einiges erklären.

Wenn sich die Sinne verirrt haben... Ach egal.

Ist es okay wenn ich dich duze?

Ja ich weiss, mir ist selbst kurzzeitig entgangen, dass du überhaupt anwesend bist.

Richtig, ich war dabei dir von meinem Lächeln zu erzählen...

Mein Auge hätte dir erzählt, dass die Umarmung, Grund für mein kurzzeitiges lächeln gewesen wäre, aber es irrt sich.

Je mehr mein Mund von meinem Auge erzählt desto mehr stell ich mir die Frage, weshalb ich überhaupt auf es höre. Es könnte ja sein, dass... DA! Ich mach es schon wieder!

Tut mir leid, das passiert mir wie erwähnt ständig...

Ein Lügner bin ich auch noch. Es tut mir gar nicht leid. Ich wurde nur zu gut erzogen um immer, zu jeder Zeit, ehrlich zu sein.

Die gute Erziehung tut mir leid, aber meistens bekomme ich das gar nicht mit.

Ist ja gut, ich erzähl dir ja schon von dem Lächeln.

Es entstand aus einem, recht oberflächlichem Gedanken.

Während ich gewohnterweise um das Wasser herauszuschöpfen, tief ins Gewässer untertauche, war der Grund für mein Lächeln nichts weiter als mein fragwürdiger Humor der trotz seiner Schwere nicht unterging, sondern auf der Oberfläche schwappte, wie eine Seerose.

Ich fühlte noch, wie die Wärme des Geschöpfes, in Form von rotem Lebenssaft, auf mich überging und konnte, die Zeit rannte schliesslich in strengster Eile hinfort, spühren wie das Geschöpf kalt wurde, das empfand ich als ironisch und unter uns auch recht amüsant.

Ich lachte innerlich sogar wie ein Wahnsinniger, so lustig empfand ich diese Ironie, aber mein Mund lächelte nur.

Da war sie wieder... diese gute Erziehung.

Ich stellte mir die Frage ob das Geschöpf überhaupt jemals warm gewesen war oder ob es schon immer nur der Lebenssaft in ihm war...

Mit dieser Frage, könnte ich die Zeit totgeschlagen haben.

Am Ende war die Zeit ein Teil von mir und der Grund für meine Bewusstlosigkeit, aus der mich dieser strenge Geruch holte.

Ich bin ihm dankbar dafür, dass er mich zurückgeführt hat, wie könnte ich ihn hassen?

Ich verstehe dich schon, aber Schönheit ist wahrlich etwas relatives, egal womit man es betrachtet.

Ich liebe diesen Geruch ja auch nicht, er erfüllt mich lediglich mit Zufriedenheit.

Er hat mich zurück zu mir selbst geführt und jetzt sitzt du vor mir und verurteilst mich?!

Meine Eltern wussten schon, wofür sie mich erzogen... oder wogegen.

Kapitel 2:

Du warst wirklich geduldig und ich erinnere mich wieder...

Warum ich nicht anders konnte als sie tot zu schlagen.

Sie hat mich genervt...

Wie eine Fliege, die immer wieder auf dir landet, egal wie du dich drehst und wendest.

Ironischerweise war sie wirklich meistens am fliegen.

In diesen Zeiten hatte ich immer das Bedürfnis, sie zu fangen und einzusperren.

Sie versperrte mir jegliche Sicht, wenn sie ständig vor mir rumflog.

Ich kann nicht abstreiten, dass sie mit vielseitigkeit gesegnet war.

Diese nervte mich allerdings nicht weniger.

Oft war sie so träge und unerträglich langsam, in allem was sie tat.

Oder streng genommen nicht tat.

Und alles wieder vor meinem Auge...

Als ich sie tot schlug schaute ich übrigens nicht hin.

Nicht weil ich nicht wollte, es ging lediglich zu schnell als dass ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte.

Trotzdem kam sie immer wieder, selbst nach unzähligen Schlägen auf ihren undefinierbaren Körper.

Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, ob sie dünn oder dick, hübsch oder hässlich war.

Wirklich! Ich kann nicht ansatzweise beschreiben wie sie beschaffen war..

Daran dass sie nervig war, erinnere ich mich.

An das was ich ihr immer wieder angetan habe, erinnere ich mich ebenso.

Aber Bilder oder Formen sind nicht im geringsten vorhanden...

Ich verstehe was du meinst, wenn du glaubst auf sie zu zeigen, aber das ist sie nicht... das sind nur Zeiger.

Kapitel 3:

Oft bin ich mir garnicht sicher worum es hier überhaupt geht...

Klarer Fall, offensichtlich werde ich beschuldigt.

Ich habe Dinge getan die den meisten nicht gefallen haben, aber davon rede ich nicht.

Ich rede von der Anschuldigung, nicht richtig gewesen zu sein.

Die Beschuldigungen gelten nicht meinen Taten sondern mir!

Es ist also etwas Persönliches...

Und genauso werde ich diese Verhandlung auch handhaben.

Genau genommen gibt es nichts zu verhandeln und ich habe das Recht dir meine Hand nicht reichen zu müssen!

Du würdest dich sowieso nur verbrennen...

Für diese Art Elementarität bist du nicht beschaffen.. die wenigsten sind es.

Die Anschuldigungen sind also gerechtfertigt.. von deiner Seite aus. Aber was ist das schon für eine Seite?

Und überhaupt, was soll das für ein Verhör sein? Auch über den Sinn der Strafe, mit welcher du mir drohst, lässt sich diskutieren.

In vielen Fällen ist die sogenannte Strafe eher ein Geschenk.

Hier ist so einiges verquer... aber sicher nicht das worüber wir hier sprechen.

Oder besser gesagt ich... du sprichst ja schon seit einer Weile nicht mehr?

Du gibst Laute von dir, aber das wars auch schon..

Ich schweife ab, mal wieder...

Man kann allerdings auch nicht behaupten, dass es einfach wäre dies nicht zutun wenn alles so nah beeinander liegt.

Obwohl der Abstand größer nicht sein könnte!

In Momenten wie diesen spühre ich ihn.. diesen schwarzen, zähen Klumpen.

Wie er sich mit aller Kraft rauspressen will, weil er trotz seiner Anpassungsfähigkeit angewiedert ist von diesen Mängeln.

Es mangelt an Platz! Und damit an sämtlichen Konsequenzen die daraus resultieren wenn du an einem Ort bist der dir nicht genug Platz bietet. Nur ein niederer Geist wüsste jetzt keine Antworten auf die Frage was das nun für Konsequenzen sein könnten.. Also spar dir Fragen auf die du nicht selbst antworten kannst. An imitierten Geschwätz bin ich nicht interessiert!

Gerne würde ich ihm den Gefallen tun und behilflich sein.. Ihn auskotzen, direkt hier auf diesen Tisch und dir den schwarzen Schmodder ins Gesicht spucken!.. Aber er muss wohl brennen.. Am Ende bekommt er sowieso was er will. Was ich will spielt dabei offensichtlich keine Rolle. Ob ich nun schwarze Suppe kotze oder Asche huste...

Wahnsinn oder? Wie ich von ihr oder mir immer wieder zu dir oder ihm komme... Ich kann es offensichtlich nicht lassen.

So schnell wie das Feuer sich verbreitet, so schnell verschwindet es auch wieder nachdem kein brennbares Material mehr vorhanden ist.. Mit dem Feuer vergeht auch das Interesse.. Also klopf dir die Asche von den Schultern und lass mich gehen.. Ich denke nicht dass wir uns noch etwas zu sagen haben.

Kapitel 4:

Es tut mir leid...

Dass ich es leid bin.

Dieses Leid.

Es ist wieder mal so weit...

Ich sitze hier in der Asche und du bist nach wie vor präsent.

Bist du besessen von mir?

Okay, setz dich.

Erwarte aber nicht ansatzweise etwas, das dem gleicht, was du letztes mal erleben durftest!

Mit dem Leben ist es jetzt vorbei.

Beziehungsweise hat es noch garnicht begonnen.

Je nach dem wie man es betrachtet.

Während ich dich so betrachte wird mir klar, weshalb du nicht gegangen bist.

Deine fragenden Augen schreien förmlich, dass sie am verdursten sind.

Ich bin froh, dass dein Mund es ihnen nicht gleich tut.

Denn um ihn dir zu stopfen, dafür wäre ich momentan zu träge.

Sogesehen muss ich dir ja dankbar dafür sein, dass du mich nicht hast gehen lassen.

Das kannst du allerdings vergessen!

So wie ich all das, was bisher geschehen ist...

Ich werde mir auch nicht die Mühe machen es wieder zu holen.

Wofür auch?

Ich bleibe hier sitzen und warte!

Du willst wissen worauf?

Natürlich willst du das wissen, aber das würde der Sache den Sinn nehmen.

Den einzig wahren existenten Sinn in diesem Raum voller Hirngespinste wohlgemerkt!

Ich sag dir jetzt was wir beide hier machen.

Wir warten und zwar so lange bis dir ein Licht auf geht...

...und dann wirst du dir wünschen, einfach nie nach dem Schalter gesucht zu haben.

Geschweige denn ihn zu betätigen.

Wer glaubt, dass man nicht in die Zukunft sehen kann, ist lediglich unaufmerksam.

Nicht sehr verwunderlich, dass diese Eigenschaft als bemerkenswert erachtet wird.

Der Regelfall bemerkt ja schon lange nichts mehr.

Er fällt einfach nur noch...

...und auch das tut er schon lange.

Deine Augen denken sie sterben wenn sie verdursten, aber sie irren sich.

Das Wasser muss verdunsten, sie müssen austrocknen und letztlich müssen sie auch brennen!

Sie sollten aufhören zu denken und Irre zu erspähen.

Sie machen mir ja schon Spaß...

...aber mehr auch nicht.

Wer glaubt, dass das Wasser heilt und Leben bringt hat noch nie im Feuer gebadet!

Wir werden baden gehen mein Freund und zwar sobald dir das Licht aufgeht.

Wer aufmerksam ist kann sie spüren, wie sie sich zwischen der Asche breit macht...

...und wir sitzen mittendrin, mein Freund.

Kapitel 5:

Wie ich sehe, siehst du sie nun?!

Es hat ja auch lange genug gedauert...

Ich denke wir können uns nun den Staub von den Schultern wischen und die Kruste aus den Augen reiben.

Es ist Zeit. Auch wenn Zeit ironischerweise die kleinste Rolle, am Ende unseres Vorhabens, spielen wird.

Und wenn du der Meinung bist, dass das hier ein Spiel ist, bist du vollkommen falsch in deiner Rolle!

Es ist ernst. Todernst. Du erinnerst dich, wie das alles hier begann?

Wir stehen immer noch am selben Punkt, unabhängig davon was deine Sinne dir erzählt haben.

Lassen wir es einfach geschehen... etwas anderes wird uns sowieso nicht übrig bleiben.

Ich sehe schon an deinem irritiertem Blick, dass du angefangen hast einiges zu verstehen.

Das Licht, welches dir aufging, es blendet dich...

...und du siehst ziemlich dämlich dabei aus!

Aber das ist okay.

Dir ist die Form unseres Weges aufgefallen, so im Nachhinein, habe ich recht?

Ein Kreis!

Sämtliche Umstände, wie Licht- und Schattenverhältnisse können variieren, das ändert an der Form nichts.

Und es ändert auch nichts daran wie deine Sinne auf diese Form reagieren!

Es ist streng genommen nicht einmal von Belang, auch wenn sie alle felsenfest vom Gegenteil überzeugt sind...

Ihr felsenfester Standpunkt spricht im Grunde nur gegen sie!

Auch wenn wir es ihnen bisher gleich getan haben, sollten wir auf ihren Standpunkt hören und ebenfalls gegen sie sprechen, nicht aus Kriegslust, aber um endgültig vom Weg ab zu kommen.

Um das brennen werden wir wohl niemals mehr herum kommen und auch dieser Gestank wird unser stetiger Begleiter werden, nachdem wir gewonnen haben, aber wenn sich dadurch die Form verändert, wird es die Sache wohl wert gewesen sein...

...ausserdem wäre es töricht, nur zu zweit in den Krieg zu ziehen.

Es gibt nur einen Zugang zu diesem Szenario und vor ihm steht die Erziehung.

Es wird nicht ausreichen sie aus dem Weg zu schubsen oder zu verwunden und auch töten lässt sie sich nicht einfach so.

Wir werden erst einige Male mit ihr im Kreis rennen müssen, bis sie erschöpft ist und sich fassen lässt.

Sie wird rennen, bis sie Blasen bekommt, diese Blasen werden platzen und während sich ihr Blut mit dem Dreck des Weges vermengt wird sie weiterhin rennen... uns wird es dabei nicht anders ergehen.

Danach kommt der unangenehme Teil.

Wir werden ihr solange in das Gesicht schlagen müssen, bis unsere Faustknochen hinter unserer aufgescheuerten Haut hervorschimmern und sie so fest würgen, dass unsere Papillarleisten in ihren Hämatomen zu erkennen sein werden.

Erst dann werden wir auf das Kriegsszenario zu gehen können und weil wir weiterhin in der Unterzahl sind, werden wir sie mitnehmen.

Sie wird sich uns auch nicht mehr in den Weg stellen und im Kampf können wir jede Stärke gebrauchen.

Ich bin mir sicher, nach unserem gemeinsamen Erlebnis wirst du mir nie wieder eine deiner vielen Fragen stellen müssen und alles bisher erzählte wird sich dir erschließen.

Kapitel 6:

Wir haben sie alle auf unserer Seite!

Gegner wurden zu Kumpanen und deren Stärken, an denen wir uns die Zähne ausgebissen haben, wurden zu Hilfsmitteln von unschätzbarem Wert.

Dennoch wird sich der aufmerksame Geist die Frage stellen wogegen wir noch kämpfen und vorallem wofür, wenn wir unsere Gegner doch zu unseren Mitstreitern machen konnten?

Die Antwort ist so ernüchternd, dass mein Mund sich garnicht mal die Mühe macht, um darauf zu zu gehen...

...aber ich und meine Mitstreiter kennen die Antwort mittlerweile ziemlich sicher.

Wenn man im Krieg ist, steht die Frage nach dem Sinn garnicht mal an erster Stelle, eine grausame Erkenntnis, die friedliebenden Seelen nie zu teil wurde.

Und selbst wenn uns die Antwort jeden Morgen mit voller Wucht ins Gesicht geklatscht werden würde, wir könnten garnicht anders als auf unsere Umstände zu reagieren.

Auf diesem kreisrunden Schachbrett werden wir unser Ende finden, daran besteht kein Zweifel mehr, aber um das Leben geht es hier auch garnicht.

Es ging auch nie um das Leben.

Selbst ernannte Könige finden in meiner Welt wenig Beachtung, weshalb sie weder verehrt noch bekämpft werden, sie sind halt einfach so da und das wars.

Worum es geht?

An diesem Punkt waren wir doch schon!

Wenn du es jetzt noch nicht verstanden hast, ist dir dein Verstand noch nicht abhanden gekommen, denn mit ihm kannst du lediglich um eine Ecke schauen und es ist entweder wesentlich komplexer oder garnicht erst um die Ecke.

Du musst aufhören es an zu starren, um es zu sehen und erst wenn du dir deine Ohren zu hältst, wirst du es hören können!

Ich wundere mich gerade, wie du nur bis hier hin überleben konntest...

Aber das wird akzeptiert, denn Wunder sind schon lange nichts besonders aufwühlendes mehr.

Was mich aufwühlt ist worum es geht, schließlich befinden wir uns mitten im Krieg, das wird hier offensichtlich immer wieder gerne von allen vergessen!

Oder erinnere ich mich lediglich als einziges daran?..

Man neigt ja dazu, zu prüfen, ob man richtig liegt, aber meine löchrigen Füße schreien ja förmlich danach, dass ich richtig liege...

...ich teste es vorsichtshalber trotzdem nochmal und schieße mir erneut selbst in den Fuß...

...VERDAMMT...

...kurz unachtsam gewesen und schon erwischt es einen wieder!

Diese Schmerzen können nicht lügen und jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass wir uns wehren müssen!

Ein Glück können unsere Gegner selbst kaum mehr laufen.

Ihr könnt jetzt machen was ihr wollt, aber ich schlepp mich jetzt zu diesem Krüppel und schlage ihm solange ins Gesicht bis er nichts mehr sieht und nichts mehr hört!

Das waren so meine letzten Gedankengänge...

...aber er schaut mich immer noch an und an seinen Antworten erkenne ich auch, dass er mich noch hören kann und das nach Schlägen denen mein Gedächtnis garnicht mehr folgen konnte.

Während sich der salzige Schweiß, auf unserer Stirn, zu einem gemeinsamen Teich bildet, und unser metallisch riechender Atem, in regelmäßigen Abständen, den Besitzer wechselt, stellt sich mir die Frage, ob ich hier nun einem Freund oder einem Feind gegenüber stehe...

...irgendwie haben sie sich alle ja im Laufe der Zeit ineinander verlaufen.

Für eine Sekunde stellte ich mir wirklich diese Frage, bevor ich den impulsiven Entschluss fasste, ihm das kalte Metallstück in den Hals zu rammen und das Geschöpf, mit einem lächeln, in den Arm zu nehmen.

An die genauen Hintergründe für diese Tat erinnerte ich mich Sekunden später garnicht mehr...

Ich war mir nicht einmal mehr sicher, ob es jemals Hintergründe gab.