Interessante Massnahmen.
Wo setzt man den Nullpunkt? Habe ich das Recht auf eine Entschädigung dafür, dass meine Vorfahren von den Römern oder von Karl dem Grossen oder von den Sowjets getötet oder versklavt wurden? Was hat das mit mir zu tun?
Warum sollte ein heute 30-Jähriger eine Entschädigung für etwas bekommen, was vor 6 Generationen passiert ist?
Angenommen ein Sklave wäre nicht versklavt worden und hätte stattdessen normal gearbeitet und sich ein kleines Vermögen aufgebaut: Wie realistisch ist es, dass davon nach 6 Generationen noch etwas da wäre? Auf wie viele Köpfe müsste das verteilt werden?
Ich finde einen neuen Feiertag vernünftig, eine Erinnerung an die Verbrechen und eine Aufforderung, dass so etwas nie wieder passieren soll. Wenn wir versuchen, nachträglich Gerechtigkeit (von der sowieso jeder eine unterschiedliche Vorstellung hat) herzustellen, richten wir mehr Schaden an als dass wir etwas reparieren.
In den USA ist der Nullpunkt sehr einfach zu setzen. Außerdem wurde hier nicht aufgrund eines Krieges versklavt sondern zu Friedenszeiten eine ganz bestimmte Gruppe.
Ein heute 30-jähriger Nachfahre von Sklaven wird nicht für etwas entschädigt, sondern bekommt das Erbe, das ihm zusteht.
Bist Du der Meinung von den Kommunisten in der SBZ zwangsenteignetes Vermögen sollte zurück gegeben werden?
Bist Du der Meinung von den Nazis arisiertes Vermögen sollte zurückgegeben werden?
Bist Du der Meinung Zwangsarbeiter im KZ oder Gulag sollten entschädigt werden?
Steht Diebesgut nach dem Tod des Eigentümers dem Dieb oder den Erben zu?
Die Frage ist immer, ob man sich zu Privateigentum und Erbrecht bekennt oder nicht.
Falls die Antwort ja lautet, dann bitte aber uneingeschränkt.
"Ein heute 30-jähriger Nachfahre von Sklaven wird nicht für etwas entschädigt, sondern bekommt das Erbe, das ihm zusteht."
"Bist Du der Meinung von den Kommunisten in der SBZ zwangsenteignetes Vermögen sollte zurück gegeben werden?"
"Bist Du der Meinung von den Nazis arisiertes Vermögen sollte zurückgegeben werden?"
"Bist Du der Meinung Zwangsarbeiter im KZ oder Gulag sollten entschädigt werden?"
"Steht Diebesgut nach dem Tod des Eigentümers dem Dieb oder den Erben zu?"
Und deshalb sollen die Nachfahren von Sklavenhaltern und die Unternehmen und Banken, die von der Sklaverei profitiert haben, ihren geraubten Wohlstand behalten dürfen?
Nur weil es schwierig auszurechnen ist.
Angenommen man irgendwo taucht ein Goldschatz deines Urgroßvaters auf.
Solltest Du ihn nicht bekommen, weil man ja nicht wissen kann, ob ihn dein Vater nicht vielleicht verprasst hätte?
Zur SBZ:
Eigentum, welches in die UdSSR verschleppt wurde meine ich nicht.
Ich rede von Grundbesitz, der in SBZ zwangsenteignet wurde und in der DDR z.B. in LPGs verwandelt wurde.
Diesen Grundbesitz hat die BRD nach der Wiedervereinigung einkassiert.
Ist das gerecht?
Das was von der UdSSR verschleppt wurde könnte man ja noch als Wiedergutmachung für die Kriegsschäden sehen.
Diese Situation liegt aber in den USA nicht vor.
Von den Afrikanern ging keine Aggression gegenüber den USA aus.
Walter Block:
(Quelle: Reparations, Once Again)
"Und deshalb sollen die Nachfahren von Sklavenhaltern und die Unternehmen und Banken, die von der Sklaverei profitiert haben, ihren geraubten Wohlstand behalten dürfen? Nur weil es schwierig auszurechnen ist."
"Angenommen man irgendwo taucht ein Goldschatz deines Urgroßvaters auf.
Solltest Du ihn nicht bekommen, weil man ja nicht wissen kann, ob ihn dein Vater nicht vielleicht verprasst hätte?"
"Ich rede von Grundbesitz, der in SBZ zwangsenteignet wurde und in der DDR z.B. in LPGs verwandelt wurde.
Diesen Grundbesitz hat die BRD nach der Wiedervereinigung einkassiert.
Ist das gerecht?"
"Von den Afrikanern ging keine Aggression gegenüber den USA aus."
Deshalb schrieb ich ja es muss erst eine Bestandsaufnahme gemacht werden.
Die Plantagen mit den Villen sind zum Beispiel sehr oft noch erhalten.
Gibt es ein Recht auf Eigentum, das man gestohlen hat oder von Sklaven hat erwirtschaften lassen?
Sollte man als Angehöriger nichts erben, nur weil vergessen wurde ein Testament zu schreiben?
Den Indianern hat man immerhin gewisse Sonderrechte zugesprochen und sie bilden eigene Nationen in den USA.
Hierzu wurden Verträge unterschrieben.
Volle Gerechtigkeit wurde auch hier sicher nicht hergestellt. Bei Völkermord geht das auch gar nicht.
Bei den ehemaligen Sklaven gab es überhaupt nichts.
"Gibt es ein Recht auf Eigentum, das man gestohlen hat oder von Sklaven hat erwirtschaften lassen?"
"Sollte man als Angehöriger nichts erben, nur weil vergessen wurde ein Testament zu schreiben?"
Wenn Du es ganz einfach haben willst, dann nimm die ganzen ehemaligen Plantagen und teile die Fläche durch die Anzahl der Sklaven.
Jetzt muss man nur noch die Angehörigen ausfindig machen.
Man sollte den Versuch Gerechtigkeit herzustellen nicht unterlassen, nur weil etwas schwierig ist.
Und selbst wenn Eigentum ehemaliger Sklavenhalter nicht mehr auffindbar ist, gibt es eine Lösung. Man erhält eine Forderung. Ob man die eintreiben kann spielt erst einmal keine Rolle.
Auch heute bekommt man vor Gericht bestimmte Summen zugesprochen, ganz egal ob beim Täter was zu holen ist oder nicht.
Noch eine Frage:
Gilt Recht nur wenn es gesetzlich geregelt ist?
Das wäre dann Rechtspositivismus.
Nicht sehr freiheitlich…