Intervallfasten! Der Jungbrunnen des Lebens?

in #deutsch5 years ago

Servus liebe Steemians!

In den vergangenen Wochen stolperte ich vermehrt über Artikel zum Thema Intervallfasten. Offensichtlich dürfte diese Art des Fastens aktuell im Trend liegen. Doch was ist bzw. war im Gesundheitsbereich schon nicht alles im Trend? Auch das Intervallfasten ist keine neue Errungenschaft, doch ein japanischer Forscher entdeckte vor wenigen Jahren einen bislang unbekannten Zugang. Wurde mit dem Intervallfasten der Jungbrunnen des Lebens gefunden?


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Ungezuckerter Tee ist beim Intervallfasten erlaubt. Bild von Pixabay

Die Medien überfluten uns regelmäßig mit unzähligen verschiedenen Methoden des Fastens, sodass dies oftmals schon mit großer Skepsis zu betrachten ist. Ich selbst habe eigentlich keinen Grund zum Fasten, denn ich bin relativ schlank, betreibe regelmäßig Sport und ernähre mich bewusst und ausgewogen. Allerdings beschäftige ich mich gerne mit dem Thema rund um eine gesunde Lebensweise, sprich was tut meinem Körper gut, und was hat er weniger gerne. Mit dem Intervallfasten stieß ich auf eine äußerst interessante Methode, mit der ich mich in den letzten Tagen näher auseinandersetzte.

Fasten muss nicht unbedingt mit dem Abnehmen assoziiert werden. Es ist auch eine Herangehensweise um auf gewisse Lebensmittel wie z.B. Fleisch zu verzichten. Unter Fasten kann man aber auch die Entgiftung des Körpers verstehen, dies ist auch jene Thematik welche das Intervallfasten bewirken soll. Natürlich hat das Intervallfasten auch noch weitere positive Nebeneffekte, welche ich später näher beschreiben werde. Zuvor sollten wir uns aber damit beschäftigen, was das die Zuführung von Nahrung unter der Berücksichtigung von Intervallen überhaupt im Körper bewirkt.

Seit jeher ist der Mensch auf der Suche nach dem Jungbrunnen des Lebens. Im Mittelalter brauten Alchemisten Zaubertränke, heute verspricht man uns mit irgendwelchen Kapseln um Jahre jünger zu werden. Dabei finden wir das wahre „Wunderrezept“ in uns selbst. Nämlich in einer gesunden und vor allem bewussten Lebensweise. Dank der Forschung und Wissenschaft konnten wir wertvolles Wissen über unseren Körper erlangen. Leider sind sich nur wenige darüber bewusst, was man damit für wundersame Dinge bewirken kann.


Die Autophagie!

Der Begriff Autophagie bildet sich aus den griechischen Wörtern „auto“ (selbst) und „phagie“ (fressen) und erlangte im Jahr 2016 weltweite Bekanntheit, als der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Ohsumi forschte im Bereich der Körperzellen und stieß dabei auf die sogenannte Autophagie. Doch was genau ist diese ominöse Autophagie?

Unsere Körperzellen produzieren verschiedene Dinge darunter auch wertvolle Energie zum Leben. Dabei sammeln sich aber auch Nebenprodukte wie Giftstoffe in unseren Zellen an, die den Körper altern lassen und sich negativ auf unser Immunsystem auswirken. Die Autophagie ist ein innerer Reinigungsprozess, welcher nicht nur unsere Zellen reinigt, sondern in Folge dessen unseren Körper verjüngt und somit auch unser Leben verlängert. Das Intervallfasten spielt dabei eine wichtige Rolle, weil damit der Autophagieprozess im Körper gestartet wird.

Die Autophagie ist sozusagen ein Frühjahrsputz in unserem Körper. Die menschliche Zelle erkennt den schädlichen Abfall, zerlegt ihn in seine Bestandteile und verwertet ihn wieder. Wird der Körper daran gehindert, werden grundlegende Abläufe blockiert. Infektionen oder Nervenerkrankungen sind die Folgen. Wir müssen unserem Körper also genügend Zeit geben diesen „Selbstreinigungsprozess“ zu starten. Dies gelingt nur, wenn wir ihn durch ständiges Essen nicht daran hindern. Das bedeutet, dass der Körper zuerst immer auf „frische“ Nahrungsbestandteile zugreift. Wird keine neue Nahrung zugeführt, bedient sich der Körper an den eigenen Zellen und führte die abgelagerten schlechten Stoffe wie eine Müllabfuhr ab.


Das Intervallfasten!

Der Autophagie Prozess wird also durch längere Pausen zwischen den Mahlzeiten, durch Fasten und natürlich auch durch regelmäßiger sportlicher Betätigung gefördert. Das Intervallfasten ist aber nicht nur für die Reinigung unseres Körpers geeignet, sondern hat gegenüber dem herkömmlichen Fasten den positiven Effekt der Gewichtsabnahme, welche auch zu keinem "Jo-Jo Effekt" führt.

Es gibt verschiedene Varianten des Intervallfastens, eine derzeit sehr gängige und auch praktische Möglichkeit ist die "16/8 Methode". Um den Einstieg etwas leichter zu machen, kann zu Beginn auch in kleinen Stufen begonnen werden. Zum Beispiel mit einer 5-Stunden-Pause zwischen den Mahlzeiten, welche von Tag zu Tag verlängert werden kann. Wichtig dabei ist zwischendurch auf Snacks und kleine Happen zu verzichten.

Die 16/8 Methode

Die 16/8 Methode bedeutet 16 Stunden pro Tag fasten und innerhalb von 8 Stunden essen. Idealer Weise für 3-6 Tage pro Woche. Ganz Disziplinierte können diese Methode auch gerne 7 Tage die Woche durchziehen. Ich selbst finde manche Varianten wie z.b. die "24 Stunden" Methode, also einen Tag Essen einen Tag Fasten, schon sehr quälend.

Daher hat es mir die 16/8 Methode besonders angetan, da man im Prinzip nur auf ein spätes Abendessen oder ein frühes Frühstück verzichten müsste. Wasser, ungesüßter Tee und schwarzer Kaffee sind erlaubt. Z.B. 18:00 Uhr Abendessen, 10:00 Uhr Frühstück oder Pausenbrot. Unter Tags gibt es keine Regeln, wobei eine gesunde und bewusste Ernährung natürlich klar im Vorteil ist. Während der 16 Stunden Fasten gibt man seinem Körper die Möglichkeit den „Selbstreinigungsprozess“ zu aktivieren und durchzuführen.


Die Wirkung!

Ausgewählte Studien zeigen, dass der Autophagie-Prozess eine Verbesserung des Zucker- und Fettstoffwechsels und des Herz-Kreislauf-Systems bewirkt. Außerdem wird der Schutz von Nervenzellen und die Hemmung von Entzündungsprozessen unterstützt. Die „Selbstreinigung“ wirkt sich zudem positiv auf das biologische Alter und die Regeneration aus. Nach ca. 8 Wochen kann man eine Abnahme des Körperfettanteiles feststellen, die Muskelmasse hingegen nimmt nachweislich zu. Der Körper wird vitaler und auch die Müdigkeit unter Tags kann damit überwunden werden.


Ich selbst habe zwar noch kein Selbstexperiment durchgeführt, doch diese Methode klingt für mich absolut nachvollziehbar und verständlich. In meiner Jungend habe ich mich mit der Ernährung kaum beschäftigt, da ich aufgrund meiner Veranlagung sowieso alles und so viel ich wollte essen konnte. Seit ich mich aber mit dem Thema Ernährung intensiver auseinandersetze, bin ich weniger anfällig für Verkühlungen oder Infekte. Auch meine Gräserallergie konnte ich damit verringern.

Das Heilmittel „bewusste Ernährung“ funktioniert also! Warum nicht den nächsten Schritt wagen und mit dem Intervallfasten beginnen? Wer von euch hat bereits Erfahrungen damit gemacht? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Liebe Grüße, Lukas!

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Danke für den sehr interessanten Artikel.

Ich habe mich in den letzten Monaten auch immer wieder damit beschäftigt, eigentlich seit Ende letzten Sommer als ich mit meiner Ernährungsumstellung oder besser Optimierung begonnen habe.

16 h Fasten am Tag schaffe ich nicht, aber ich versuche drauf zu achten mindestens 12 oder 14 h nichts zu essen. Manchmal gar nicht so einfach. Vor allem ist es teilweise schwierig mit meiner Arbeitszeit zu vereinbaren. Und ich versuche auch möglichst zwischen den Mahlzeiten nichts zu naschen / snacken.

Dieses Jahr war aber bislang relativ schwierig, da ich meine Routinen arbeitsbedingt immer wieder brechen musste. Denke, da muss sich erstmal wieder alles einspielen und dann klappt das auch wieder besser. Heute hatte ich in der Pause nicht mal wirklich Hunger, das hat mich voll genervt. Dementsprechend hatte ich dann aber leider später Hunger. Aber hey, dass sollte mich nicht frustrieren, dann ist das eben mal so... :)

Ich bin jedenfalls vom Intervallfasten überzeugt und denke, es hat nur Vorteile. Erzähl auf jeden Fall mal bitte, wie es dir damit ergeht, wenn du es ausprobiert hast.

Und ja, die richtige Ernährung macht soooo viel aus bei Krankheiten. Ich bin z.B. nie groß Infekt-anfällig gewesen, klar mal ne Erkältung kommt schon mal vor. Aber im vergangenen Herbst und Winter habe ich viel Ingwertee getrunken, manchmal noch mit Zitrone und Thymian drin. Ich hatte nicht ein einziges Mal Schnupfen während andere ständig krank waren.

Danke Katja für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht! :)
Ja ich glaub es dir, es ist sicher nicht so einfach diesen Rythmus in den Alltag zu integrieren. Auch ich stell mir 16 Stunden lange vor, wobei glaub ich zB 18:00-10:00 machbar wäre! Mit dem Sport ist es überhaupt schwierig, da doch der Bedarf besteht seine Speicher wieder aufzufüllen! Ich werde auf alle Fälle darüber berichten ob ich den Versuch tatsächlich gestartet habe und wie es mir dabei gegangen ist! :) 👍🏼

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In meiner Freundes Gruppe beschäftigen sich viele mit fasten.
Die einen sagen das ist Blödsinn und die anderen sind begeistert.

Ich habe vor Jahren ein Intervall fasten durchgezogen. Mit Entgiftungskur. Die ersten beiden Wochen waren echt hart, vor allem wenn der Körper entgiftet. Danach hat es sich super eingestellt. 😄

Die 8/16 Methode finde ich dabei super gut.
Ich zum Beispiel habe keine Probleme mit den 16 Stunden. Bei mir kommt es gerne auch Mal vor das ich 24 h nichts esse.
Nur der Kaffee ohne Milch will nicht so richtig funktionieren. Es zählt nämlich definitiv auch die Getränke dazu. 😊

Toller Beitrag.

Kaffee ohne Milch könnte ich auch nicht trinken, ich versuche daher - so wie heute - stattdessen erstmal Tee zu trinken bevor es Kaffee und Frühstück gibt. Aber Tee ist ja auch nicht immer jedermanns Sache...

Das ist ein guter Tipp. Tee geht bei mir erst nach dem kaffee. Zumindest in der früh.
Den Föhn ich mir einfach.
Untertags kann ich versuchen den Kaffee eben ohne Milch. 😄
Und am Wochenende schau ich sowieso das der Kaffee weg bleibt.

Danke dir! :) Deine Erfahrungen klingen ja schonmal sehr interessant! Also 24 Stunden wären mir persönlich viel zu lange. Überhaupt als Sportler muss man schon mit einem vollem Kohlenhydratspeicher ans Werk gehn, ansonsten geht einem schnell die Puste aus. Aber es gibt ja verschiedene Methoden, ich denke da ist für jeden ein passendes Intervall dabei! 😊

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Das finde ich das gute beim intervallfasten. Es gibt mehr Möglichkeiten und damit kann man es sich gut richten.
Nur hungern finde ich doof. 😉

Klingt interessant! Nur die ersten Tage stelle ich mir echt schwer vor. Oft halte ich nicht mal 3 Stunden ohne Essen aus 😁

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Nicht so einfach durchzuhalten vor allem wenn man schon gewisse Rituale am Tag hat. Diese muss man erst überstehen. Habe es zwischenzeitlich versucht aber versagt. Jetzt im Sommer versuche ich es nochmals zu schaffen. Habe vor kurzem einen interessanten Radiobeitrag darüber gehört.

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Einfach ist es definitiv nicht. Man benötigt ordentlich Disziplin und Willenskraft. In unserer schnelllebigen Zeit ist es auch nicht einfach diesen Rythmus in den Alltag zu integrieren! Aber wo ein Wille da auch ein Weg! 😊👍🏼

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Was vielleicht auch nicht unwichtig ist, dass man auf seinen Körper hört und sich fragt, hat man wirklich Hunger oder muss man um 7 Uhr frühstücken weil es eben um 7 Uhr immer Frühstück gibt.

Ist mir heute mal so ganz bewusst aufgefallen. Ich habe morgens auch so meine Rituale und Abläufe. Gestern hatte ich aber spät noch etwas gegessen und als ich aufgestanden bin, hatte ich nicht wirklich Hunger. Normalerweise hätte ich trotzdem ganz normal gefrühstückt weil es eben Teil meiner Morgenroutine ist. Heute habe ich mir dann aber gesagt, nee ich verschiebe das Frühstück auf später und so gab es erst ca 10:30 Uhr leckeres Porridge und ich hatte damit eine ca 13-stündige Essenpause seit gestern Abend. Das Porridge hält jetzt auch noch eine ganze Weile an und ich werde heute mal ausprobieren, nachher auf Arbeit nicht gleich noch was zu essen sondern wirklich erst in der Pause und dann später nochmal eine Kleinigkeit.

Haha 😄 weils dein Körper so gewohnt ist. Langsam in die richtige Richtung führen. Irgendwann verlangt er dann nicht mehr nach den Mahlzeiten! 👍🏼

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Toller Artikel! Ich find's immer so krass wenn manche es wirklich durchziehen mit dem Fasten. Entgiftungsfasten wuerde mich auch mal reizen. Wuerde mich interessieren, ob ich die Disziplin dafuer habe :D

Danke :) Einfach mal ausprobieren würd ich vorschlagen. Natürlich gehört ein konsequenter Wille auch dazu, probieren alleine wird vermutlich schon im Vorhinein zum Scheitern führen. Ich glaube die 16/8 Methode ist wirklich für jeden zu schaffen. Der Körper gewöhnt sich an die Situation 👍🏼

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Hi Lukas, danke für den Bericht über das Intervallfasten, ich habe mich auch damit beschäftigt und ich finde die Vorteile dieser Methode schon beeindruckend. Ich selbst mache seit viereinhalb Wochen, die 1/1 Methode, ein Tag normal essen, ein Tag fasten. Mir geht es sehr gut dabei und ich hoffe, dass es so weiter geht. Liebe Grüße Alexa

Danke für dein Kommentar Alexa! :) phu, die 1/1 Methode wäre mir glaub ich zu brutal. Aber man mag nicht glauben an was sich unser Körper alles gewohnen kann. Respekt für deine Disziplin. Das freut lich dass du damit Freude und Erfolg hattest! :) 💪🏼

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